Infektionskrankheiten spielen eine weit größere Rolle als in den hochentwickelten Ländern und sind vor allem bei Kindern weit verbreitet.
Pilzerkrankungen
Die meisten Kinder leiden an Pilzerkrankungen der Kopfhaut (Tinea capitis), die v.a. durch den engen Kontakt zu Tieren (z.B. Ziegen, Katzen) übertragen werden. Sie können leicht verlaufen und in der Pubertät spontan ausheilen, aber unbehandelt auch bleibende Vernarbungen der Kopfhaut mit haarlosen Stellen hinterlassen oder weitere Infektionen nach sich ziehen.
Krätze (Scabies)
Diese durch Milben verursachte Hautkrankheit wird bei engem Körperkontakt übertragen; häufig sind ganze Familien betroffen. Vor allem der quälende Juckreiz ist sehr belastend, die Erkrankten finden kaum Schlaf. Krätze ist sehr gut heilbar mit entsprechenden Cremes oder einer einmaligen Medikamentengabe. Außerdem müssen die Patienten sorgfältig über entsprechende Hygienemaßnahmen (Waschen und heißes Bügeln von Kleidung und Bettwäsche) aufgeklärt werden. Die Abgrenzung von Neurodermitis oder anderen Ekzemen ist oft schwierig, geschulte Ärzte daher sehr wichtig.
Bakterielle Hautinfektionen
Auch hier ist die Anleitung der Patienten zu geeigneten Hygienemaßnahmen sehr wichtig. Durch eine gute Wundversorgung und äußerliche Behandlung kann der Einsatz von Antibiotika zum Teil vermieden werden. Unbehandelt können schwere Komplikationen wie Herz- und Nierenentzündungen mit bleibenden Folgeschäden resultieren.
eitrige Hautinfektion bei einem Kleinkind
Infizierte, nicht heilende Wunde nach Verletzung am Unterschenkel
Ausgangsbefund
nach Säuberung des Wundgrunds und Desinfektion
nach Wundverband
(Vollständige Heilung nach ca. 3 Wochen)
Bei HIV-Infizierten treten fast immer Hautkrankheiten auf und verlaufen besonders schwer.
Patienten, die am gesamten Körper von Viruswarzen übersät sind, findet man v.a. bei von Geburt an bestehender HIV-Infektion
Knötchenflechte (Lichen ruber planus) bei einer 49jährigen HIV-positiven Patientin
Schwarze Haut neigt häufig zur Ausbildung ausgeprägter Wulstnarben (Keloide)
Keloid am Sprunggelenk nach Verletzung
Keloide der Ohrläppchen nach Ohrlochstechen
Keloide nach Verbrennung (Verbrennungen sind in Uganda durch das Kochen auf offener Flamme häufig und führen oft zu schweren ausgedehnten Keloiden)
Bösartige Hauttumoren
sind aufgrund der starken Pigmentierung der Haut bei Ugandern glücklicherweise sehr viel seltener als bei Weißen. Die Patienten kommen fast immer mit bereits sehr fortgeschrittenen Befunden in die Skin-Clinic.
Seit 4 Jahren wachsender schwarzer Hautkrebs an der Ferse einer 45jährigen Patientin, operative Entfernung in der Skin-Clinic mit bis jetzt gutem Verlauf
Mädchen mit Albinismus. Auf der Kopfhaut und den Ohrrändern mehrere raue Lichtschwielen (aktinische Präkanzerosen), an der Stirn Pigmentnävi mit der Gefahr der Entartung
Sehr häufig sind bösartige Hauttumoren dagegen bei Menschen mit Albinismus, einer Stoffwechselstörung, die die Bildung von Hautpigment (Melanin) verhindert. Diese Patienten sind extrem sonnenempfindlich und entwickeln oft schon in jungen Jahren Plattenepithelkarzinome und Basalzellkarzinome; auch bezüglich des malignen Melanoms sind sie gefährdet.
schwere Arzneimittelnebenwirkungen
Weil es in Uganda nur wenige Ärzte gibt, werden die Patienten in Gesundheitszentren häufig nach sog. Flow-Charts anhand von Symptomen behandelt, was einen unkontrollierten Einsatz von Medikamenten, v.a. Antibiotika, nach sich zieht. Entsprechend häufig sind schwere Arzneimittelnebenwirkungen, vor allem an der Haut.
Schwere Hautreaktion auf ein Antibiotikum an der Sonne ausgesetzten Arealen
Hautreaktion auf Medikamente gegen HIV
Tradizionelle Medizin
Häufig wird zunächst zur Behandlung von Hautkrankheiten die traditionelle afrikanische Kräutermedizin angewendet, leider oft von völlig unqualifizierten Laien. Die Kräutermischungen verschlechtern den Zustand durch zusätzliche schwere Hautreizungen, die sich häufig infizieren.
Pilzerkrankung der Wange, verschlechtert durch Auftragen einer hautreizenden Kräutermischung
Geschwürige Hautinfektion nach Behandlung einer Neurodermitis mit traditioneller Kräutermedizin
Fachgerechte Wundversorgung
2 Tage später bereits deutliche Besserung
Tropenkrankheiten
die in Europa nicht vorkommen, spielen ebenfalls eine Rolle.
Befall mit Sandflöhen (Tungiasis, „Jiggers“) kommt sehr häufig bei der Landbevölkerung vor, die viel barfuß geht.
Chronischer Sandflohbefall juckt stark, führt zu Hautwucherungen, Entzündungen und Fußdeformitäten